Dorfchronik
Schon in der Jungsteinzeit war unser kleinen Ort bewohnt, die Leute haben bei ihrer Arbeit auf den Feldern rund ein Dutzend Steinwerkzeuge verloren oder weggeworfen, die alle fein säuberlich wissenschaftlich untersucht und dokumentiert wurden. Etwas jünger wird das Hünengrab auf der Krüh datiert. Es wurde in der Bronzezeit angelegt und wahrscheinlich auch von Stubbern genutzt, zumal nebenan noch ein Urnenfeld gefunden wurde. Aber schon um Christi Geburt herum hatten alle germanischen Stammesverbände unser Gebiet Richtung Süden verlassen, so dass im 8. Jahrhundert slawische Völkerschaften, von Osten kommend sich hier ansiedelten und den heute noch klar erkennbaren Rundling anlegten; eine Dorfform, die ihren Bedürfnissen nach Schutz und Sicherheit optimal entsprach. Sie errichteten dann auch als Rückzugsort für Notzeiten den Stubber Wall, eine imponierende Erdaufschüttung, die Jahrhunderte überdauert hat und nur als gezeichnetes Denkmal auf der Karte zur Verkoppelung 1775 erhalten geblieben ist. Weiter gen Westen kamen solche Rundlingsdörfer nicht mehr vor und so wird verständlich, dass Karl der Große den Verlauf des Limes Saxoniae hier in der Nähe festlegte.
Sehr unruhige Zeiten mussten die damaligen Stubber erleben, als deutschstämmige Siedler angeworben wurden und sich hier mit der slawischen Bevölkerung auseinandersetzen mussten. Sie brachten ihren Glauben mit und bauten zusammen mit den Nachbarn die erste kleine hölzerne Kirche in Eichede.
Als sich später erste staatliche Strukturen herausbildeten, hat Stubben von seiner Grenzlage durchaus profitiert. Der Ratzeburger Bischof erhielt aus Stubben nicht den Zehnten, da die Einwohner im Ausland zur Kirche gingen und umgekehrt ging auch der dort zustängige Lübecker Bischof leer aus, da die Stubber ja im Ratzeburger Bistum zuhause waren. Vom Landesherren wurden in der Folgezeit verdiente Knappen und Ritter für geleistete Dienste mit den Einkünften aus Dörfern belehnt. Diese Verträge waren gut handelbar und so verkaufte die Familie von Tsylen 1402 den Ort "Tho den Stubben" an zwei Lübecker Ratsherren. Die Urkunde darüber ist erhalten geblieben und gilt als als älteste schriftliche Erwähnung unseres Dorfes. Später brachten die Lauenburger Herzöge die Dörfer nach und nach unter ihre Kontrolle und legten sie zur Vogtei Steinhorst zusammen. Das spätere Amt Steinhorst hat lange Zeit das Leben in Stubben beherrscht, denn die Landbevölkerung hatte zu gehorchen und vor allem Hand- und Spanndienste auf den beiden Vorwerken Mühlenbrook und Steinhorst zu leisten - umsonst natürlich, denn das gesellschaftliche System der gesamten Epoche war auf Ausbeutung dieser armen Leute aufgebaut.
Die überregionale staatliche Zugehörigkeit unseres Dorfes war sehr wechselvoll; neben Dänemark, Hannover, Frankreich und Preußen hatte zeitweilig auch der König von England und für zwei Jahre sogar die Kaiserin von Österreich die Oberhoheit. Vorsichtige Demokratisierungen begannen erst unter preußischer Herrschaft, der Landkreis Herzogtum Lauenburg blieb dabei bis heute erhalten.
Die Geschichte der Schule in Stubben ist untrennbar mit der Familie Suse verbunden, die in den Wirren nach dem 30-jährigem Krieg, aus Sachsen stammend, sich hier niederließ. Als Handwerker konnten sie lesen und schreiben und brachten dies im Winterhalbjahr gegen Bezahlung vielen Kindern bei.
Erst 1819 baute die Gemeinde einen eigenen Schulkaten, der aber bereits nach sieben Jahren aus allen Nähten platzte und durch Neubau eines Schulgebäudes am heutigen Standort ersetzt wurde. 1912 wurde dann das architektonisch durch drei Rundgiebel auffallende errichtet, das bis 1968 als Volksschule diente und danach Heimstatt der Feuerwehr wurde, bevor es ab 2011 gründlich renoviert, umgebaut und mit einem Anbau versehen wurde. Heute dient es der gesamten Gemeinde für die unterschiedlichsten Veranstaltungen.
Ausführliche Informationen über sämtliche Aspekte der Dorfgeschichte können in der Ortschronik nachgelesen werden, die 2017 unter der Federführung von Jürgen Jellmann erschienen ist.